Bezirksverband Rheinhessen-Pfalz

Vom Erthaler Hof bis zum Hopfengarten, Adelspaläste und Mainz im Mittelalter

Unser Vorstandsmitglied Klaus Schulz, ein engagierter Bürger unserer Stadt, zeigt und erklärt auf einem Kulturspaziergang interessierten Mitgliedern der Senioren-Union am 21.11.2019 Adelspaläste und eine Auswahl anderer historischer Bauwerke.

Er öffnet uns die Türen des Erthaler Hofes und lässt uns das einzige unzerstörte und im Barock gestaltete Kurfürstliche Palais in Mainz von 1743, heute Sitz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz - GDKE, bestaunen. In diesem Gebäude, mit seinen Gobelins im Festsaal, residierte nach dem letzten Kurfürst Lothar Franz von Erthal der Präfekt Jeanbon St-Andre' bis 1813, als Mainz ein Teil von Frankreich war. Von 1816 bis 1945 arbeitete hier die Provinzialdirektion Rheinhessen.
Weiter ging es in die Alte Universitätsstraße zur Wohnung des Mainzer Forschers und Revolutionärs Georg Forster in unmittelbarer Nähe zum Schönborner Hof am Schillerplatz, dem ehemaligen „Thiermarkt“. Dieses in der Spätrenaissance erstellte Adelspalais – so schildert Herr Schulz den erstaunten Zuhörern – musste wegen Begradigung der Schillerstraße in einer Eck-Fassade zurückgesetzt werden.

An den spätbarocken Adelspalästen des Osteiner- und Bassenheimer Hofs vorbei ging es zum Ballplatz, wo ein römischer Mithras-Tempel - heute überbaut - gefunden wurde, zum Maria-Ward-Gymnasium, das sich in den Gebäuden des älteren Dalberger- und Fechenheimer Hofs (beide aus dem 18.Jh.) befindet. Besonders hervorzuheben in diesem Ensemble sind der letzte spätgotische Wohnturm der Stadt, die im 19.Jh. entstandene, geschmackvoll renovierte Kapelle und der neu restaurierte Musiksaal des Gymnasiums. Mit einem Blick auf den Leininger Hof (spätes Mittelalter) und auf einen romanischen Wohnturm, dem „Haus zum Stein“ aus dem 12.Jh., sowie auf den Hopfengarten und einen anschliessenden Stadtgarten wurde der Spaziergang abgeschlossen.

Beim gemütlichen Abschluss im Mainzer Altstadt Café war des Öfteren zu hören, dass – selbst für Urmainzer – dieser Spaziergang ein eindrucksvolles Erlebnis war.

Dr. Gisela Schreiner

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